Im Fokus: Apotheken in Ungarn

Wir haben Kóró András –
CEO der Apothekenkette Pharma Mater und Apotheker
über die Herausforderungen im Jahr 2020 und
seine Erwartungen im Jahr 2021 befragt.

 

 

Sind Apothekenketten erlaubt? 
Ja, die Kette kann auch den Mindestanteil an einer Apotheke besitzen. 

Dürfen Apotheken Patienten impfen – seit wann und welche Auswirkungen hat das auf die Apotheken und die Patienten? 
Bis zum heutigen Tag nicht. 

Gibt es Einschränkungen bei der Anzahl der Apotheken in Ihrem Land? 
Ja, die maximale Anzahl von Apotheken hängt von der Bevölkerung einer bestimmten Stadt ab. 

Ist E-Commerce erlaubt? Nur OTC oder auch Rx? 
Ja, aber nur OTC. 

Welche zusätzlichen Dienstleistungen bieten die Apotheken üblicherweise an? Kostenpflichtig oder kostenlos? 
Zusätzliche Dienstleistungen sind nicht üblich, manchmal gibt es Gewichtsbestimmungen oder Blutdruckmessungen in der Apotheke.

 

 

Kóró András

 

Mit welchen besonderen Problemen waren Sie im Jahr 2020 neben Covid-19 konfrontiert?

Aufgrund der Einschränkungen ist der Umsatz von Produkten für akute Krankheiten stark zurückgegangen. Ein einziger Kunde kauft Medikamente für andere, die Chance auf ein individuelles Beratungsgespräch gibt es somit nur selten. In Ungarn gibt es die e-Prescription seit 3 Jahren, aber für viele Patienten war dies eine neue Vorgehensweise während der COVID-Pandemie. Probleme mit verschiedenen Finanzierungen aufgrund der Marktveränderungen. 

Welche Herausforderungen sehen Sie für 2021?

  • Patiententreue
  • Probleme mit der Patienten-Hausarzt-Apotheke-Kooperation. Patienten besuchen Hausärzte kaum mehr persönlich. Sie wählen die Apotheke in der Nähe ihres Wohnsitzes und nicht die Apotheke in der Nähe der Hausarztpraxis.
  • Home Delivery ist ein wachsender Konkurrent für die Apotheke.
  • E-Commerce ist eine neue Herausforderung, Onlineshops sollten dem entgegenkommen, aber Pharmazeuten haben selten IT-Hintergrund und kennen die Preisstrategie im Internet nicht.