Consumer Health-Preise in Spanien

Die Inflation und laufend steigende Lebenshaltungskosten bewirkten in den letzten 12 bis 18 Monaten ein gesteigertes Preisbewusstsein bei Konsumenten quer durch alle Sektoren der Konsumgüterindustrie.

Im Consumer Health Bereich sehen wir verschiedene Wege, wie Preiserhöhungen – wenn überhaupt – auf den Markt gebracht wurden. Was deutlich wurde ist, dass sich die verschiedenen Consumer Health-Kategorien in der Preiselastizität unterscheiden. Es gibt also Kategorien, in denen Preiserhöhungen von Konsument:innen akzeptiert werden und andere, wo das nicht der Fall ist.

Während Verbraucher beginnen, bewußte Entscheidungen darüber zu treffen, wofür sie Ihr Geld ausgeben, kann eine Preiserhöhung in der falschen Kategorie einen negativen Einfluß auf den Absatz haben.

Nahrungsergänzungsmittel und Spezialnahrungsprodukte verzeichneten 2022 die größten Preissteigerungen. Die durchschnittlichen Preiserhöhung für die wichtigsten Consumer Health-Kategorien in Spanien entsprachen den Schwankungen des allgemeinen Verbraucherpreisindex.
Beinahe 80 % aller, im Consumer Health-Bereich angebotenen Packungen, verzeichneten im Jahr 2022 Preiserhöhungen – 28 % sogar Steigerungen von 5 % und mehr. Wie Sie in der nachfolgenden Graphik sehen, hat sich die Anzahl der Handelsformen mit mehr als 5 % Preissteigerung zwischen Jänner und Dezember 2022 verdreifacht.

 

 

Allerdings waren diese Preiserhöhungen im gesamten Consumer Health-Sektor nicht einheitlich. Hersteller mit einem Fokus auf Nahrungsergänzungsmittel und Spezialnahrung haben insgesamt den größten Anteil an Preiserhöhungen von mehr als 5 %. Kleinere Unternehmen waren allgemein zurückhaltender als die großen Anbieter des Marktsegments.
Produktkategorien aus dem „Patient Care“-Bereich sind sehr „unelastisch“, während jene aus dem Bereich der Nahrungsergänzungsmittel und Spezialnahrung eigentlich eine höhere Preiselastizität aufweisen, wie sie der nachfolgenden Abbildung entnehmen können.

 

 

Die Margen für Säuglingsnahrung beispielsweise waren in den letzten Jahren sowohl in der Apotheke als auch im „Mass Market“ bereits stark unter Druck geraten. Mit dem Effekt, dass im vergangenen Jahr eine große Zahl an Herstellern in beiden Absatzkanälen die Chance zu Preiserhöhungen nützte. Dies bewirkte wiederum, dass der Absatz – trotz hoher Preiselastizität – nicht beeinträchtigt wurde.

Das Zeitfenster für Preiserhöhungen in Spanien schließt sich. Die gründliche Analyse der Preiselastizität pro Produkt und Kategorie wird in Zukunft entscheidend sein. Hier spielt unter anderem auch die Markenbekanntheit und die Wirksamkeit der Produkte eine große Rolle.