Pharmamarkt Österreich

Rückblick 2023 und Ausblick 2024

Am 15. Februar 2024 konnten wir unsere Kunden und Partner im Park Hyatt zu unserem traditionellen Rückblick auf das vergangene Pharmajahr begrüßen. Wir beleuchteten die Entwicklung des Pharmamarktes in allen Teilmärkten – Retail, Krankenhaus und Consumer Health – und gaben einen Ausblick auf das Jahr 2024.

Finden Sie nachfolgend bitte eine kurze Zusammenfassung über den Jahresrückblick auf den österreichischen Pharmamarkt 2023:

Der Gesamt-Pharmamarkt zeigt 2023 nach Umsatz ein deutliches Plus 10,1% (2022: + 9,0 %) und erreicht einen Wert von knapp 6,3 Milliarden Euro. Diese positive Entwicklung ist in allen Segmenten sichtbar, am deutlichsten im Krankenhaus mit + 14,6 %. Nach Absatz liegt das Wachstum nur bei + 1,3 % und damit deutlich unter dem Wert von 2022 (+ 8,5 %). Das Volumen erreicht 2023 242 Millionen Einheiten. Die Top-Launches 2023 werden von drei Produkten aus dem Bereich Antineoplastika angeführt: Kimmtrak (Immunocore), Opdualag (BMS) und Tibsovo (Servier). Im patentgeschützten Markt entfallen 63 % des Umsatzes auf Produkte mit einem Durchschnittsalter von über 7 Jahren und davon wiederum mehr als zwei Drittel auf den Retail-Bereich. Produkte, deren Patente voraussichtlich in den nächsten 5 Jahren auslaufen (wie zum Beispiel Keytruda, Eliquis, Lixiana oder Repatha), machen 2023 ~ 27 % des Gesamtmarktes nach Umsatz aus.

Im Krankenhaus-Markt liegt das Wachstum 2023 mit + 14,6 % nach Umsatz deutlich über dem Durchschnitt der letzten 4 Jahre (10 %) und erreicht einen Wert von ~2,2 Milliarden Euro. Auch mengenmäßig zeigt sich mit + 3,8 % eine positive Entwicklung nach einem Rückgang im Vorjahr um 0,8 %. Die umsatzstärkste ATC-Klasse ist wie in den Vorjahren die Klasse der Antineoplastika mit einem Marktanteil von 45,7 %.

Im Retail-Markt liegt das wertmäßige Wachstum mit + 7,9 % nur knapp über dem Durchschnitt der letzten 4 Jahre (7,7 %) und unter dem Vorjahreswert von + 9,8 %. Der Markt erreicht 2023 einen Wert von ~4,1 Milliarden Euro. Nach Absatz liegt das Wachstum mit + 1,0 % nur knapp unter dem Durchschnitt der letzten 4 Jahre (1,2 %) aber weit unter dem Vorjahrsplus von 9,4 %. Das Gesamtvolumen liegt bei ~222 Millionen Einheiten. Der erstattungsfähige Markt wächst 2023 nach Umsatz um +7,8 %, die stärkte ATC-Klasse hier die Proteinkinasehemmer. Das stärkste Wachstum weist hier die No Box mit + 23,1 % sowie die hellgelbe Box RE2 mit einem Plus von 16,7 % auf. Von Dezember 2022 auf Dezember 2023 haben 139 Produkte die Box gewechselt, wobei die häufigste Veränderung der Wechsel von der No Box in die grüne Box darstellt. 95 % des erstattungsfähigen Marktes liegen nach Umsatz 2023 über der Rezeptgebühr – nach Absatz nur 55 %.

Der Apothekenmarkt wächst 2023 nach Umsatz um + 7,2 % (im Vorjahr + 6,4 %) und erreicht ~ 5,9 Milliarden Euro. Zur Berechnung der Umsätze ziehen wir hier sowohl den Kassenpreis (RX) als auch den AVP (Consumer Health) in Betracht. Die Steigerungsraten im Rx (+ 7,5 %) liegen auf einem ähnlichen Niveau wie im Consumer Health Bereich (+ 6,5 %). Nach Absatz konnte ein leichtes Plus von 0,2 % erzielt werden – deutlich unter der Vorjahressteigerung von + 6,8 % – wobei Consumer Health (41 % des Marktes) von + 9,4 % 2022 auf – 0,2 % 2023 fällt. Alle Teilbereiche des Consumer Health Marktes entwickeln sich 2023 nach Umsatz deutlich positiv, nach Absatz liegen die Wachstumsraten zwischen – 0,7 % und + 2,8 %.

Husten- und Erkältungsmittel bleibt die stärkste OTC-Klasse nach Umsatz mit einem Marktanteil von knapp 24 %. Beim Mengenanteil an Neueinführungen der letzten 24 Monate im OTC & HOM Apothekenmarkt liegt die Klasse der Entwöhnungsmittel mit 17,6 % deutlich voran, gefolgt von Beruhigungs- und Schlafmittel sowie Tonika.

60 % der Handelsformen im OTC, PEC & PAC Segment haben im Jahr 2023 die Preise erhöht und damit ein Umsatzplus von 35 Millionen Euro AVP erzielt. SKUs, bei denen keine Preisänderung vorgenommen wurde, haben 10 Millionen Euro Umsatz eingebüßt, jene mit Preissenkung 1 Million Euro. Preiserhöhungen wurden 2023 vor allem im ersten Quartal vorgenommen, blieben aber weit unter der Inflation im Vergleichszeitraum.

 

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