Preisband

Eine IQVIA-Studie zu den Auswirkungen

 

Mit der ASVG-Novelle vom April 2017 hat der Dachverband für wirkstoffgleiche Arzneispezialitäten (auf der 5. Ebene des ATC-Codes) im Erstattungskodex ein Preisband festgelegt, wobei der Höchstpreis der wirkstoffgleichen Arzneispezialitäten 30% über dem Preis der günstigsten Arzneispezialität desselben Wirkstoffs liegen darf (ASVG 351c Abs 11). Ende Juni 2017, Ende Juni 2019 und Ende Juni 2021 wurde vom Dachverband jeweils eine Liste der betroffenen Arzneimittel veröffentlicht (Verlautbarung Nr.: 90/2017; 89/2019; 54/2021) und den vertriebsberechtigten Unternehmen bis Anfang Oktober Zeit gegeben, die Preise entsprechend zu senken. 

IQVIA hat die Auswirkungen des Preisbandes bereits im Jahr 2017 und 2019 untersucht und nun 2021 neuerlich unter die Lupe genommen. Um den Umsatzeffekt auf Basis Fabriksabgabepreis (FAP) zu berechnen, wurde die vom Dachverband veröffentlichte Liste der betroffenen Arzneimittel jeweils den einzelnen Handelsformen zugeordnet.

Der Absatz in Arzneimittelpackungen des IQVIA DPMÖ (Der Pharmazeutische Markt Österreich) für die Periode MAT 09/2017 (Oktober 2016 bis September 2017), MAT 09/2019 (Oktober 2018 bis September 2019) sowie MAT 09/2021 (Oktober 2020 bis September 2021) wurde sodann mit dem Fabriksabgabepreis vor und nach dem Preisband multipliziert, um den Umsatzeffekt der unterschiedlichen Preise bei konstanten Mengen illustrieren zu können. 

Das Preisband führte demnach bei konstanten Mengen im MAT 09/2017 zu einem Umsatzrückgang von EUR 34,3 Mio. € FAP, für den MAT 09/2019 zu einem Umsatzrückgang von EUR 7,9 Mio. € FAP und für den MAT 09/2021 zu einem Umsatzrückgang von EUR 15,7 Mio € FAP. 

Der Studie zufolge haben im Jahr 2017 etwas mehr als 8 %, im Jahr 2019 etwas mehr als 6 % und im Jahr 2021 rund 3 % der von der Senkung betroffenen Arzneispezialitäten die Preissenkung im Oktober nicht mitvollzogen und werden demnach nicht mehr erstattet werden. 

Im Juni 2021 wurden die Generika- und Biosimilars-Preisregelung bis Ende 2023 verlängert. Das Preisband, das mit 31. März 2022 ausläuft, wurde hingegen nicht verlängert. Damit steht aus heutiger Sicht noch nicht fest, ob es eine Wiederholung des Preisbands im den kommenden Jahren geben wird. 

 

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Karin Komposch

IQVIA Marktforschung GmbH
Stella-Klein-Löw-Weg 15, 1020 Wien
E-Mail: karin.komposch@iqvia.com